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DiaLOGe mit ICh

 

Auszüge aus dem Dialog mit Ich vom 01.05.2002 bis 19.11.2002 / Nachbearbeitung in Form von Kürzungen am 05.06.2007

 

(...)

(...)

Von: kafka_in_s...  90  17:22 | 1 Mai

wer schlägt mich tot? ich schlag Dich tot! ... verrate mir, wohin uns diese Reise führt. Es wird immer konfuser, immer abstrakter ... es ist wohl die Reise ins jenseits des Gedenkens ... aber ist es gut so!? Seit wir zwei sind, habe ich Angst!

Von: lichtschla...  25  17:24 | 1 Mai

ja, es ist die Reise ins Übermorgen ... wir können uns auf dem Weg totschlagen, einer nach dem anderen und jeder für sich *klatsch-klatsch-klatsch* ... die Welt ist [Bluna] und wir wachsen über uns hinaus. So einfach ist das. Wir sind zwei, da nicht mehr alles in einen hineinpasst. Und ist das nicht gut so??

Von: kafka_in_s...  90  17:34 | 1 Mai

es ist der Grundstein für das Übermorgen. Gelegentlich erinnere ich mich daran. Ja. Doch könnte der Bürgermeister volltrunken sein, wenn er ihn begiesst. Ich will nicht bepinkelt werden. Nicht vom Bürgermeister. Und von keinem Mann. Mit einer Frau lässt sich reden.

Von: lichtschla...  25  17:37 | 1 Mai

... und wäre das nicht ein Schritt zurück ins Diesseits? Ein Schritt zurück in diese kleine Welt? "Komm Brüderlein trink ..." Ich weiß nicht, ob es munden würde und ich glaube eher, dass es zu den Artefakten des Hier gehört. Lass ab davon ...

(...)

(...)

Von: lichtschla...  25  23:50 | 24 Mai

nein. machen Sie das nicht! es waere schade drum ... und schade um Sie! Denken Sie darüber nach. Setzen Sie sich hin, zu Hause, im Wald, oder irgendwo sonst und denken Sie darüber nach. Wirklich tief und ganz genau. Das kann ich Ihnen nur raten, mein Freund.

Von: kafka_in_s...  90  0:27 | 25 Mai

Dinge tun, mein Herr. Es sind Dinge, die sich in einem klaren Verstand und in reiner Vernunft nicht definieren lassen. Wir wissen um ihre Zerbrechlichkeit und wir packen sie mit der Schmiedezange an. Darüber nachzudenken ist ein sinnloses Unterfangen. Ich gehe lieber kleine Figuren, Helden und Daemonen, aus meinen Exkrementen formen.

Von: lichtschla...  25  2:45 | 25 Mai

Phantomschmerz. Das könnte es sein. Es müssen keine aus Exkrementen geformte Gestalten sein. Keine Morbiden. Der Phantomschmerz ist des Rätsels Lösung!

Von: kafka_in_s...  90  3:05 | 25 Mai

ist es die Stimme des Windes oder das Schweigen des Waldes, ganz gleich welches, wehrter Herr Freund, Sie finden Ihre Rätsel und Sie finden Ihre Lösungen. Dort drüben auf den Feldern. Dort droben hinter dem Mond. Alles. Das Alles, es ist ein Muster, dass sich geflissentlich vernähen lässt ...

si monumentum reqiris, circumspice

Von: kafka_in_s...  90  3:16 | 25 Mai

... das [un]heimliche Auge ...

Ich verabschiede mich. Ich sage nicht auf Wiedersehen. Denn wer weiß, ob ich je wieder erwache. Und folgen wollen Sie mir in diesem Falle sicherlich noch nicht.

kafKa

Von: lichtschla...  25  13:21 | 25 Mai

Es ist Samstag. Es regnet. Seltsame Musik quillt aus der Stereoanlage. Elektronische Musik. Geräusche, die einen finsteren Beigeschmack mit sich führen. Ich werde gleich in den Keller gehen, den Hammer holen. Dann werde ich diese Dinge hier kaputt machen. Morgen hasse ich mich dafür. Das weiß ich. Aber heute, heute kann ich nicht anders. Entschuldige.

(...)

(...)

Von: lichtschla...  25  2:12 | 30 Mai

Sie war noch nie ein Freund von mir, diese Zeit. Sie darf ruhig gehen. Sie darf sich verabschieden. Ich habe sie nicht geladen einzutreten und zu verweilen. Schade wäre es drum, wenn dies mein Scheiden verlangte. Denn dies will ich nicht. Der Stromschlag, den ich Morgen erwarten könnte, ebenso den Stahlkuss im rollenden Verkehr oder den Stillstand meines Herzens, sie alle wären zu früh herbeigeeilt. Sie, die Verbündeten meines Feindes, der Zeit. Warum kann ich keine Zeit sein. Wesenslos als Begebenheit zu bestehen wäre ein Privileg expliziter Natur. Und könnte ich wissen in diesem Zustand ein Gleiches zur Liebe zu finden, wöllte ich beginnen, mir nichts sehnlicher zu wünschen.

Lichtschlag

Von: kafka_in_s...  90  2:26 | 30 Mai

Die Beständigkeit als Zeit ausserhalb der Zeit ist wahrlich ein Privileg des Monopolisten Zeit. Und gäbe es für sie Konkurrenz wäre der Turmbau zur Welt dem Untergang geweiht. Die Schattenknechte würden das Licht zur Dunkelheit gemahnen. Die Zeit würde sich auflösen und im Moment des Verfalls würde der Stillstand einkehren. Der denkbar ungeeignetste Augenblick überhaupt.

Ich bette mich zur Ruhe, mein werter Herr Freund. Der vergangene Tag brachte mancherlei Anstrengung mit sich und der Kommende lässt mich am Älterwerden teilhaben. Auch das ist anstrengend.

Gute Nacht, mein Freund.

kafKA

Von: lichtschla...  25  2:32 | 30 Mai

Sie sprechen von der Zeit, als hätten Sie sie eingefangen, in einem Stundenglas oder in der blossen Hand, um sie einer Sektion zu unterziehen, um sie zu erfahren und erforschen. Doch scheinen mir Ihre Ausführungen glaubwürdig und wahrlich relevant für die weitere Überlegung zur Metamorphose Zeit.

Zunächst aber will ich mich Ihnen anschliessen, ziehe mich zurück in eine andere Welt, die, wenn auch für Kurzweil nur, doch zeitlos erscheint. Erreichen wird sie mich wieder, diese Zeit. Nachdem ich mich ihr habe entziehen und meine Tiefe habe füttern können. Morgen, nach dem Erwachen.

[... es brennt ein Licht in finster Nacht]

lichtschlag

(...)

(...)

Von: kafka_in_s...  90  17:30 | 5 Juni

Mein Schädelknochen pulsiert im Rythmus des Windes. Er macht Geräusche. Er erzählt ein Lied, [von einem Glück, unsagbar schön] ... ich schlage mir mit dem Hammer auf den Kopf. Ich will, dass er still ist, dass er sich nicht bewegt. Doch er will mir nicht gehorchen. Helfen Sie mir!

Von: lichtschla...  25  17:44 | 5 Juni

Ich habe eine Bohrmaschine. Ich könnte Ihnen ein Loch in die Stirn bohren. Vielleicht entweichen die Gase der Fäulnis und des Hasses und Ihr Kopfpuls beginnt zu verebben. Ist das ein Vorschlag für Sie?

Von: kafka_in_s...  90  17:55 | 5 Juni

sssssssssssssssssssss ...

Hör auf! Du tust mir weh!

sssssssssssssssssssss ...

Von: lichtschla...  25  18:04 | 5 Juni

geniesse den Schmerz, denn er zeigt Dir, dass Du lebst. Und er zeigt Dir, dass es Dir gut geht, denn er wird schwinden. Zurück bleibt die Erinnerung. Und mit ihr wirst Du wachsen!

Von: kafka_in_s...  90  18:23 | 5 Juni

Erinnerung als Basis des Wachstums? Mitunter könnten Sie recht haben, Herr Lichtschlag. Ich lasse mich beflügeln der Erkenntnisse und Geschehnisse vorangegangener Zeiten und baue auf ihrem Fundament ein Bollwerk der Faszination und Zufriedenheit. Der Silbermond wird sich darin spiegeln und die Welt in das heimelige Licht der Neuzeit tauchen.

Ich verabschiede mich für die Zeit. Ich muss noch einige Kinder erschiessen.

ehrbare Grüsse

kafKa

(...)

(...)

Von: kafka_in_s...  90  17:22 | 26 Juni

lust. sie ist doch das einzige, das jemals ziehen lässt. die pure lust, wie wilde raserei. mich übermannt ein orgiastisch erektiles gefühl, wenn ich hier bin. bei dir. bei euch. und bei den kleinen kindern. ich gehe ein, langsam aber bestimmt, mein hirnfleisch verrottet und die seltsame zeit bis zu dem moment, da ich einfach liegen bleibe, verbringe ich hier.

Von: kafka_in_s...  90  23:08 | 27 Juni

ich fühle mich unwohl. seit meiner ankunft. ich werde mich wieder auflösen. für dich. für immer.

Ich werde die Gruppe liquidieren. Dann reise ich ab. Gehe nach Hause. Lassen Sie sich auf die Stirn küssen, werther Herr Lichtschlag. Ich war gerne an Ihrer Seite und ich konnte mit Ihnen allzeit kommunizieren ohne je Intensität oder Wahn missen zu müssen. Wir waren Brüder. Doch kommt alle Zeit. Ganz so, wie Sie es gesagt haben. Ich nehme Abschied. Auf Wiedersehen.

(...)

(...)

Von: kafka_in_s...  90  20:14 | 7 Oktober

es gibt tage, die bescheren einem ein feuerwerk seltsamer dinge. so zum beispiel kehren manche wieder, die für immer verloren schienen, wenngleich nicht einmal engste verwandte, nicht einmal die leute, die im selben kopf wohnen, wissen, wohin sie eigentlich trieben. wohin sie gingen. nein. das ist diese seltsame zeit, das sind diese seltsamen tage. verschollenes kehrt zurück. vielleicht hat sich manches geändert, vielleicht ist alles noch schlimmer geworden. niemand will es wissen. und das ist gut so.

guten tag, herr lichtschlag.

Von: lichtschla...  25  18:15 | 8 Oktober

guten abend, herr endzeitpoet. sind sie wieder gestrandet. haben sie etwas mitgebracht, außer neuen narben?

Von: kafka_in_s...  90  18:31 | 8 Oktober

neue narben ... und neue ideen. ich habe rast gemacht, habe mich aufgeladen und kann nun von neuem zu werke gehen, kann zehen spalten und hirnbrühe verschütten.

Von: lichtschla...  25  17:03 | 9 Oktober

 ... und denken Sie, dass Kriege eine notwenidgkeit sind?

Von: kafka_in_s...  90  17:12 | 9 Oktober

ein krieg ist längst überfällig. der bestand muß wieder reduziert werden. es ist höchste zeit. wir müssen nur aus dem fenster sehen. dann wissen wir es.

Von: lichtschla...  25  17:19 | 9 Oktober

ich suche nichts.

Von: kafka_in_s...  90  17:29 | 9 Oktober

ich bin schon.

Von: lichtschla...  25  17:35 | 9 Oktober

die nemesis des kleinbürgertums? der fleischgewordene traum oder alptraum jener zahllosen opfer, die du bereits verschlungen hast? ja. du bist schon. wahnsinnig. und das ist gut so.

Von: kafka_in_s...  90  18:02 | 9 Oktober

ich bin zwei. manchmal auch mehr. das ist alles. stereotype erscheinung, nennt man das nicht so? man sollte es zumindest so nennen, denn dieses andere wort scheint mir zu gehässig.

Von: lichtschla...  25  18:24 | 9 Oktober

brustwarzen und fäkalien. essen. geht es uns gut?

ich löse mich auf. wiedersehen.

Von: kafka_in_s...  90  18:26 | 9 Oktober

auflösung. in der badewanne. zurück bleibt eine breiige masse, die sich selbst zu verzehren beginnt.

kafKa

Von: kafka_in_s...  90  18:08 | 10 Oktober

heute habe ich eine nutte dazu gebracht, sich ihren eigenen einlauf ins gesicht zu scheißen. und weiter gehts.

Von: lichtschla...  25  18:13 | 10 Oktober

hallo freund. sie haben sich verändert. was ist geschehen in der zeit ihrer abwesenheit? was hat man mit ihnen gemacht? wo waren sie?

Von: kafka_in_s...  90  18:27 | 10 Oktober

ich gebe mein gedankengut zum besten wie ehedem. früher habe ich distanz gewahrt. nicht viele blicke in meinen kopf gewährt. das hat sich wohl verändert, weiter nichts. ich bin noch immer derselbe freund. werde es immer sein.

Von: lichtschla...  25  18:38 | 10 Oktober

nein. sie sind anders geworden. glauben sie mir. vielleicht wollen wir gemeinsam ergründen, was es mit ihnen auf sich hat?

Von: kafka_in_s...  90  18:52 | 10 Oktober

das wollen sie nicht wirklich wissen. in meinen schädel können sie ohnehin nicht sehen, auch wenn sie glauben, er gehörte so gut wie ihnen. nein. es ist mein ureigener und das ist, was ihnen nicht passt, nicht wahr, herr freund?

Von: lichtschla...  25  19:18 | 10 Oktober

ich will ihnen keine freiheit absprechen, die gedanklichen, imaginären, virtuellen oder sonstwie zu bezeichnenden nicht. aber über schädel müssen wir uns wohl nicht unterhalten. wir wissen doch beide, wem welcher platz in diesem reigen zugedacht ist.

Von: kafka_in_s...  90  19:43 | 10 Oktober

wissen wir das? basiert dieses wissen nicht nur auf der vermutung, zu glauben, wissen zu können? ich will ihren abend 'unter null' nicht unter meiner stiefelsohle begraben, aber ich will ihnen gestehen, dass ich sehr wohl imstande bin, meinen weg zu gehen, meinen gedanken zu denken und maßgeblichen einfluß auf sie zu nehmen ... wie damals schon, als wir die katze an den baum geschlagen haben. wir waren nicht allein, aber wir waren maßgeblich daran beteiligt.

Von: lichtschla...  25  19:55 | 10 Oktober

o, durchaus können sie ihre gedanken denken, ihre projektionswege gehen. doch wollen wir bei aller freiheit nicht vergessen, dass grenzen existieren, die ihren ursprung und ihre maßgabe nicht in ihnen finden. doch alles palaver festigt nur meine meinung, dass sie sich stark verändert haben.

Von: kafka_in_s...  90  20:01 | 10 Oktober

ich werde licht.

Von: kafka_in_s...  90  20:27 | 10 Oktober

nähe und intensität definieren sich nicht durch den zeitraum, in dem man dinge miteinander erfährt. sie sind vielmehr kopfwerke, manifestieren sich droben im denkgewirr und so können sich manche näher sein, die sich seltener begegnen, als jene, die sich im rythmus der wiederkehr verabreden. meist reicht das kommunikative distanzleben, um sich in den kopf des anderen zu bohren. das fleisch kann meilenweit entfernt im sand liegen. es ist ohnehin nur ein objekt des verfalls. kopfarbeit, sage ich ihnen. seien sie wachsam!

Von: lichtschla...  25  20:36 | 10 Oktober

was reden sie da von kopfnähe? wollen sie mir etwas bestimmtes mitteilen, oder handelt es sich bloß um den kläglichen versuch, von ihrem betretenen irrweg abzulenken?

Von: kafka_in_s...  90  20:46 | 10 Oktober

mitteilung. information: zeitaufwand und intensität. beschäftigungstherapie oder tiefenrausch. ein kleines männchen badet in wenigen, aber immer wiederkehrenden stunden der illusion. ein anderes kleines männchen suhlt sich im permanenten beisein, wenn auch auf gedanklicher ebene, ergänzt durch wiederkehrende konversation, zwar ohne rythmus, aber in bestimmtheit. denn so tief hat sich das andere kleine männchen gegraben. ja, vielleicht begreifen sie es nun ... es geht um totengräber

 Von: lichtschla...  25  20:54 | 10 Oktober

totenköpfe. zwei kleine männchen die graben. wie ghouls. geschöpfe der nacht, geschöpfe der unterwelt. wohin bin ich nur geraten, o herr?

ich verstehe was sie meinen und ich glaube, sie haben unrecht. einen beweis kann ich dafür nicht erbringen, also erfragen sie diesen nicht. aber ich glaube daran und das ist es, was zählt. bekehren werden sie mich nicht.

Von: kafka_in_s...  90  21:21 | 10 Oktober

der glaube versetzt berge. glauben die, die glauben. ich denke, ich habe den glauben drüben in der leichenhalle gesehen. auf einer kalten platte serviert. blutleer. tot.

Von: lichtschla...  25  21:58 | 10 Oktober

ich habe mit meinen fäkalien gespielt. nur um zu sehen, wie das ist. und ich muß sagen, es stinkt und es ist schmutzig und es bedarf gründlicher reinigungsarbeiten. außerdem denke ich, dass die zeit früh genug kommt, da wir uns in unseren fäkalien wiederfinden. heute muß das noch nicht sein, nicht wahr, alternder freund?

(...)

(...)

Von: kafka_in_s...  90  19:30 | 19 November

lichtschlag, ich habe dich seit fünfundzwanzig jahren am hals und ich muß ehrlich gestehen: bei dem gedanken noch fünfzig jahre mit dir zu verbringen, schieße ich mir vor freude in den mund. nicht dass du so grundlegend scheisse wärst, aber du bist einer, mit dem man es kaum aushalten kann. nimm es mir nicht übel, mein junge, aber du bist nicht nur verrückt und durchgeknallt, nein, du bist unmöglich.

Von: lichtschla...  25  19:32 | 19 November

unsinn. wenn man sich das lange genug einredet ist es wahrlich so, dass man es selber glauben mag. aber hey! ich bin nicht unmöglich, nicht durchgeknallt und auch nicht verrückt. ich bin realist. ich bin künstler. und ich bin freigeist. aber weißt du was das schlimmste ist? ich bin intelligent. und das ist die nemesis der gegenwart.

Von: kafka_in_s...  90  19:36 | 19 November

eine entschuldigung, die du für jeden fehltritt und jede fehlfarbe heranziehst. aber sei dir gewiss, dass das, was du zu sein glaubst auch nur dein urteil ist. hast du je mit anderer augen gesehen?

Von: lichtschla...  25  19:38 | 19 November

nein, habe ich nicht. und ich habe mich nie in anderer leute kopf wiedergefunden. ich sehe die welt mit meinen augen und kann nur wiedergeben, was ich dort sehe. diese möglichkeit hat jeder und wer seine chance nicht nutzt mag mancherlei perspektive und mancherlei schönheit nie erfahren.

Von: kafka_in_s...  90  19:41 | 19 November

aber was du siehst entbiehrt jeder vernunft und jeder grundlage. da ist nichts gesellschaftskonformes, nichts zeitgenössisches, nichts intelligentes. du behauptest künstler zu sein und stehst hinter der welt. das ist keine grundlage für diese berufung.

Von: lichtschla...  25  19:47 | 19 November

künstler. das sind für mich kleine komische wesen, die ihren gehirnmüll in der welt verteilen. weiter nichts. ich mache doch nichts anderes. manches ist anspruchslos und anderes ist gehaltvoll. manches ist für den tag heute und anderes für einen tag in fünfundvierzig jahren. manches wird erst in der zukunft verstanden. anderes hätte nur in der vergangenheit verstanden werden können. und manches wiederum wird nur in diesen momenten verstanden.

Von: kafka_in_s...  90  19:50 | 19 November

aber du ... du bist doch ein moments-mensch. nur das schlechte und all das, was dir im übrigen nicht gefällt, schleppst du in deinem hirnkorb mit in die zukunft. achtest du dabei auf die anderen?

Von: lichtschla...  25  19:56 | 19 November

ich bin kein vorbild und ich bin kein heiland. ich denke an die anderen und meistens denke ich auf sachlicher ebene an sie. ich denke auch an mich und ich sehe, wie sich die horde da draußen mit dem ellbogen einen weg durch die masse bahnt. ich kann mich voranstoßen lassen, dagegenhalten oder einfach stehen bleiben und warten, bis mich das erste wilde vieh aus dieser horde umwirft und alle anderen über mich herübertrampeln. daher denke ich auch an mich. doch was ich sage und was ich tue, das ist das resultat aus allem. das resultat aller ichs.

Von: kafka_in_s...  90  20:00 | 19 November

das resultat aller ichs ... niemand kann aller ichs bedürfnisse berücksichtigen, aller ichs werte behandeln, aller ichs verlangen stillen. das resultat wird sicherlich aus deinem willen und deiner vorstellung über anderer wunsch und tat erwachsen. nicht jedoch aus der kopfwelt dieser anderen.

Von: lichtschla...  25  20:04 | 19 November

und wenn dies deine definition ist, kann man dann überhaupt auf die anderen achten? nein, ich denke nicht. ich denke, es wäre unmöglich und die horde mit ihren scharfkantigen ellbogen würde voranstürmen, ein jeder für sich prügeln und schieben. die horde wäre die manifestierte entropie. die welt als geschlossenes system. die horde als wachsendes chaos.

Von: kafka_in_s...  90  20:07 | 19 November

auf andere zu achten bedeutet nicht, deren welt zur schönheit gereifen zu lassen. es beginnt mit der rücksichtnahme und dem versuch, solch abstruse dinge wie verständnis aufzubringen. villeicht einfach einen schritt jenseits des ureigenen ausgetretenen pfades zu wagen. bei nichtgefallen sollte eine rückkehr auf die bekannten wege eigentlich möglich sein.

Von: lichtschla...  25  20:09 | 19 November

eigene wege. o, würde es solche doch nur geben. von zeit zu zeit habe ich das gefühl, querfeldein zu stolpern, über büsche hinweg und durch nesseln hindurch, bäche und tümpel durchwaten, hügel ansteigen, ebenen durchlaufen. und immer querfeldein. ich habe meinen weg vor rund fünf jahren verlassen und keinen anderen wiedergefunden. geschweige denn meinen eigenen.

Von: kafka_in_s...  90  20:21 | 19 November

orientierungslos, planlos. perspektive hat sich aufgelöst. tagein, tagaus der weg nach vorn. das ist die welt des momentes und manchmal ist sie gut und manchmal schlecht. es gibt kein patent auf den zustand zu sein. doch kann die unbetagte art viel schaden anrichten. da, in dir und da, in anderen.

Von: lichtschla...  25  20:24 | 19 November

einzel.gaenger. wo liegt dein ziel?

doppel.gaenger. wo gehst du hin?

scheisse. es gibt nichts und es gibt niemanden außer den monstren im kopf. sie sind an allem schuld. das haus der lügen fällt.

Von: kafka_in_s...  90  20:26 | 19 November

nein. du spukst schon wieder in abseits gelegenen hirnnischen herum. du betrachtest weder die wahrheit noch das wesentliche. du solltest dich nicht in metaphern verlieren, und du solltest dich nicht vom wahn verleiten lassen. ich weiß, dass er ein tückischer freund sein kann, aber denke immer an alles ... denke immer an alles.

Von: lichtschla...  25  20:29 | 19 November

denke an alles. was du da vorschlägst ist schwer. du weißt doch, wie diese sache funktioniert ... diese sache mit dem denken.

Von: kafka_in_s...  90  20:32 | 19 November

denke immer an alles.

nur das kann ich sagen. ich gehe nun wieder an meinen geheimen ort. du brauchst mich nicht mehr. du weißt alles, was ich weiß und vielleicht liegt dein problem nur darin, dass du daraus immer 'zwei' machst. auf wiedersehen.

Von: lichtschla...  25  20:39 | 19 November

 ja. vielleicht. zwei machen. zwei sein. das bedeutet selbst nur halb zu sein. du hast recht. danke.

auf wiedersehen.

 

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